Deep Dive
Kommunika-tion & PR

Bereits 1961 wusste Georg-Volkmar Graf Zedtwitz-Arnim, PR-Mann der Gewerkschaftsbewegung, um die Kraft guter Kommunikation. Seine Ideen schrieb er in dem Buch „Tu Gutes und rede darüber“ nieder. Der Titel entwickelte sich zum geflügelten PR-Wort, das bis heute Bestand hat.

Wie ihr euren Gästen euer Engagement für mehr Nachhaltigkeit nahebringen könnt und warum es dabei so wichtig ist, euer Team mit einzubinden, erfahrt ihr hier.

Alles eine Frage der Vorbereitung

Was nützt die beste Idee, wenn niemand sie kennt?

Kommuniziert eure Vorstellungen von einem nachhaltigen Umbau des Betriebs zunächst an eure Mitarbeiter*innen und bindet sie aktiv in die Planung ein. Eine gemeinsame Analyse der Optimierungsmöglichkeiten sorgt garantiert für neue Ideen. Schließlich sehen viele Augen mehr als zwei.

Für eine glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation sind Daten Pflicht. Deshalb dokumentiert regelmäßig eure Fortschritte, damit ihr wisst, wo ihr steht.

Läuft die interne Kommunikation so, wie ihr es euch wünscht, solltet ihr euch an die Öffentlichkeitsarbeit machen und euch positionieren.

Öffentlichkeitsarbeit – Klarheit nach außen

Der Weg zu einem wirklich nachhaltigen Gastrobetrieb kann mit einigen Herausforderungen verbunden sein und bringt nicht nur in der Küche, sondern auch am Tresen oder im Take-away-Geschäft viele Veränderungen mit sich. Umso wichtiger also, eure Gäste mit auf die Reise zu nehmen und ihnen eure Schritte zu erklären.

Mit einer konsequenten und transparenten PR sorgt ihr für die nötige Akzeptanz und agiert im besten Fall sogar als Vorbild und Impulsgeber*in für Gastro-Kolleg*innen.

Inspiriert und lasst euch inspirieren!

Es muss raus

Ob die Umstellung auf Ökostrom oder LED-Beleuchtung oder die Neueinführung vegetarischer und veganer Speisen oder regionaler Getränke – jede positive Veränderung ist es wert, nach außen kommuniziert zu werden.

Erzählt von euren Produzent*innen und Lieferant*innen, veröffentlicht Nachhaltigkeitsberichte (fritz-kola und Lebensbaum zeigen, wie es geht), sprecht über eure Unterstützung ökologischer oder sozialer Projekte und vergesst nicht, eure gesellschaftlichen Engagements zu erwähnen!

TIPP

Kennt ihr schon Happy Toilet? Gastrobetriebe können in Köln ihre Toiletten auch Nicht-Gästen zur Verfügung stellen. Wenn bestimmte Mindestanforderungen erfüllt sind, erhaltet ihr eine Aufwandsentschädigung von 50–150 €/Monat. Ihr dürft eine Nutzungsgebühr von bis zu 1 € erheben.

Für weitere Informationen oder eine Anmeldung bitte per E-Mail an toilettenkonzept@stadt-koeln.de

Bespielt die richtigen Kanäle

Ihr wollt eure Message nach außen tragen und sucht nach dem passenden Medium? Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten:

  • Ihr habt eine Webseite? Dann richtet einen Reiter speziell für nachhaltige News ein.
  • Nutzt eure Social-Media-Kanäle, um regelmäßig Videos und Neuigkeiten rund um den nachhaltigen Umbau eurer Gastro zu teilen.
  • Informiert eure Gäste auf der Speisekarte über die Herkunft eurer Lebensmittel und Getränke.
  • Statement-Aufkleber sind schnelle Kommunikationsträger.
  • Auch mit der Listung bei Service-Apps wie der Veggie/Vegan-Restaurant-Suchmaschine HappyCow könnt ihr auf euer Angebot aufmerksam machen.

Vorbild sein lohnt sich

Jedes Jahr werden Gastrobetriebe mit besonders nachhaltigen Konzepten auf Wettbewerben ausgezeichnet. Und die Teilnahme kann sich nicht nur finanziell, sondern auch in puncto Werbung lohnen. Hier einige ausgewählte Wettbewerbe:

  • ZugutfürdieTonne zeichnet Betriebe aus, die sich um die Reduktion von Lebensmittelabfällen verdient machen.
  • Die Idee, nachhaltige Food-Konzepte sichtbar zu machen, steht im Mittelpunkt des jährlichen WeltverBesserer-Wettbewerbs.
  • Mit dem Wettbewerb Nachhaltige Gastronomie hat die METRO Deutschland ihren eigenen Nachhaltigkeitspreis ausgelobt, mit dem erfolgreiche nachhaltige Gastrokonzepte unterstützt werden.
  • Unter dem Hashtag #gastroforfuture sammelt Greentable e.V. Best-practice-Beispiele in Sachen nachhaltige Gastro. Macht mit!

Das könnte euch auch interessieren:
EcoHopper-App, EcoHopper-App für nachhaltigen Konsum in Köln
https://ecohopper.de
EcoHopping Festival
https://ecohopping.de
Ihr bietet Mehrwegbecher oder ein anderes Pfandsystem? Registriert euch hier:
https://coffee-to-go.koeln/gewerbe/
Leitfaden Nachhaltigkeitsbericht
https://www.csr-praxistage.de/wissen/berichterstattung-wissen/leitfaeden-nachhaltigkeitsbericht/

Interne Kommunikation – Der Wandel startet bei euch

„Gastfreundschaft beginnt nicht, wenn die Gäste ankommen.
Sie beginnt, wenn du zur Arbeit kommst.“

(Henry Patterson, Gründer von ReThink Restaurants)

Nachhaltigkeit ist Transformation, und ohne eingespielte Arbeitsprozesse zu hinterfragen, geht es nicht. Überzeugende Führungskräfte, neue Verhaltensweisen und der Blick über den Tellerrand sind dabei essenziell. Gefordert ist ein Veränderungsmanagement für das gesamte Unternehmen.

An einem Strang ziehen

Es geht nichts über nachhaltiges Teamplay, um nachhaltige Veränderungen umzusetzen. Teilt eure Ideen mit euren Mitarbeiter*innen und überlegt gemeinsam, wo und wie ihr ökologische und soziale Verbesserungen im Betrieb realisieren könnt!

Vertraut auf die Kompetenzen eurer Mitarbeiter*innen. Ist das Team einmal sensibilisiert, wird der Austausch von neuen Ideen und die Optimierung von Prozessen im Sinne der Nachhaltigkeit schnell zum Selbstläufer.

Nachhaltige Mitarbeiter*innenführung

Die Arbeitswelt verändert sich. Eine Wahrung der Work-Life-Balance ist auch in der Gastro zunehmend wichtig. Um diesem Wandel gerecht zu werden und Personal durch nachhaltige Mitarbeiter*innenführung zu halten, lohnt es sich, den eigenen Betrieb einer kurzen Soll-Ist-Analyse zu unterziehen:

  • Findet eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe und auf der Basis von Wertschätzung, Respekt und Ehrlichkeit statt? Wird Raum für Lob und konstruktive Kritik gegeben?
  • Ist die interne Kommunikation transparent und wertschätzend?
  • Sind Schichtverteilung und Bezahlung fair und gerecht?
  • Wie werden Überstunden geregelt?
  • Wann war das letzte Mitarbeiter*innengespräch?
  • Werden Anregungen, Wünsche und Kritik der Mitarbeiter*innen respektiert und ernst genommen?
  • Wird Personal gefördert und werden Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten?
  • Erhalten Mitarbeiter*innen finanzielle Aufmerksamkeiten (Boni, Weihnachtsgeld etc.)?
  • Gibt es Unterstützung für ÖPNV-Ticket, Job-Rad, Kitaplatzsuche etc.?

Vergesst bei eurem stressigen Alltag nicht, Erfolge, Saisonbeginn/-ende, aber auch Misserfolge zu feiern. Feiern fördert das Teamgefühl und die Zugehörigkeit eines Jeden, erhöht die Arbeitsmoral und verbessert die Motivation.

Feiern ist ein Eckpfeiler sozialer Bindung und gehört nicht nur ins Privatleben, sondern ebenso ins Arbeitsleben. Los geht´s, plant euren nächsten Teamausflug und feiert das beste Team der Welt!

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https://rheindigital.de/blog/2021/5-thesen-fuer-eine-gute-nachhaltigkeitskommunikation/
SIP Germany: Mitarbeiter*innenmangel in der Gastro, Video
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Personal in der Gastro
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Teamregeln nach KAIZEN (jap. „Veränderung zum Besseren“)
https://www.buero-kaizen.de/teamregeln/
Aktives Zuhören – Definition und Beispiele
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Erfolge und Misserfolge feiern
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