Deep Dive
Energie

Ein hoher Energieverbrauch belastet nicht nur die Umwelt, sondern auch euren Geldbeutel. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, um euren Bedarf an Gas und Strom effektiv und dauerhaft zu senken.

Wo die Einsparpotenziale genau liegen und an welchen Stellschrauben ihr dabei drehen müsst, erfahrt ihr hier.

Heiße Zeiten

TIPP

Habt ihr schon einmal euren ökologischen Fußabdruck berechnet? Er gibt an, wie viel Fläche der Erde ihr benötigt, um den Bedarf an natürlichen Ressourcen bei eurem persönlichen Lebensstil abzudecken. Probiert es aus. Ihr werdet überrascht sein.
https://www.footprintcalculator.org/home/de

Schon gewusst?

Jedes Jahr veröffentlicht die Nichtregierungsorganisation Global Footprint Network den Erdüberlastungstag (engl. Earth Overshoot Day). Es ist der Zeitpunkt, an dem die nachhaltig nutzbaren Ressourcen eines Jahres verbraucht sind. Die Angabe verdeutlicht somit die ökologischen Grenzen unseres Planeten. Dabei werden zwei Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen, zum anderen der Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Fischgründen bei der derzeitigen Lebens- und Wirtschaftsweise der Menschen.

Ökostrom – Gutes aus der Steckdose

Strom sparen leicht gemacht

Ihr wundert euch jedes Jahr aufs Neue über euren hohen Stromverbrauch? Dann solltet ihr dem Rätsel dringend mit einem Gang durch euren Betrieb auf den Grund gehen. Grundsätzlich gilt: Alles, was in einer Steckdose steckt, zieht Strom – und zwar auch dann, wenn die Geräte auf Standby stehen. So auch Netzteile von elektronischen Geräten.

Um die versteckten Stromfresser unschädlich zu machen, reicht meist schon ein An-/Ausschalter an den angeschlossenen Mehrfachsteckdosen.

Eine smarte Alternative: Funksteckdosen, mit denen ihr per Fernbedienung den Stromfluss unterbrechen könnt.

Tipp: Achtet auch hier auf den Stromverbrauch! Mehr als 1 Watt sollte die Funksteckdose selbst nicht verbrauchen.

So könnt ihr zusätzlich Energie einsparen:

  • Installiert in wenig frequentierten Bereichen wie Waschräumen, Fluren, Lager- und Kellerräumen Präsenz- oder Bewegungsmelder, die das Licht nach Bedarf an- und ausschalten.
  • Achtet auch selbst darauf, Lichtquellen bewusst an- und auszuschalten.

  • Stellt komplett auf LED-Leuchtmittel um, da Energiespar- und Halogenlampen bis 1. September 2023 vom Markt genommen werden. So auch Leuchtstoffröhren. Genaueres hier.
  • Ihr wollt die Klimaanlage anstellen? Lasst sie auf 22 °C laufen und stellt die optimale Kühlmittel-Füllmenge sicher.
  • Schaltet bei der Warmwasserbereitung sowie bei euren Spülmaschinen und Kühlgeräten konsequent in den Eco-Modus.
  • Für temporär genutzte Geräte empfehlen sich Zeitschaltuhren.
  • Orientiert euch beim Kauf von Kühlschränken am EU-Energielabel.
  • Ofen und Herdplatten sollten nicht unnötig laufen. Ihr könnt das jeweilige Gerät bereits kurz vor Ende des Garprozesses ausschalten.
  • Beim Kochen gehört der Deckel auf den Topf. So könnt ihr den Energieverbrauch um bis zu zwei Drittel reduzieren.
  • Benutzt beim Elektrobackofen im Optimalfall die Umluft-Funktion. Das kann bis zu 15 Prozent Energie sparen.
  • Verzichtet beim Backen auf das Vorheizen des Ofens. Das Energiesparpotenzial liegt hier bei bis zu 15 Prozent.
  • Befüllt Wasserkocher nur mit der benötigten Wassermenge.
  • Die Spülmaschine ist ein wahrer Energiefresser. Unnötige Spülgänge durch hartnäckig anhaftende Speisereste lassen sich vermeiden, indem ihr das Geschirr direkt nach dem Abräumen vorsäubert.
  • Die regelmäßige Reinigung von Spülmaschine, Wasserkocher und Co. spart Energie, da sich Verkalkungen negativ auf die Leistung der Geräte auswirken.
  • Wenn ihr eure Wareneinkäufe sinnvoll plant, müsst ihr weniger einfrieren oder kühlen.
  • Stellt eure Kühl- und Gefriergeräte in möglichst kühlen Räumlichkeiten auf. Nicht direkt an Wärmequellen. Denn je höher die Umgebungstemperatur der Kühlgeräte ist, umso mehr müssen sie arbeiten, um im Inneren kalt zu bleiben.
  • Lang geöffnete Kühlschranktüren sorgen für unnötigen Energieverbrauch. Achtet darauf, den Kühlschrank schnellstmöglich zu schließen. Ein Signaltongeber erinnert euch daran.
  • Achtet zusätzlich darauf, dass Kühltüren und -deckel gut isoliert sind. Gummidichtungen täglich reinigen. Wenn porös oder locker, dann ersetzen.
  • Vereiste Innenwände von Kühlgeräten unbedingt abtauen.
  • Lasst Speisen möglichst abkühlen, bevor sie in Kühlschrank- oder Kühltruhe gelagert werden.
  • Ganz wichtig: Damit eure Maßnahmen erfolgreich sind, bindet eure Mitarbeiter*innen in die Umsetzung ein.

Der energieeffiziente Kühlschrank

Kühlschränke und Kühltruhen sind häufig wahre Stromfresser. Das macht sich besonders bei alten Geräten bemerkbar. Achtet deshalb bei Neuanschaffungen unbedingt auf das neue EU-Energielabel für Leuchtmittel, Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschine und Waschtrockner sowie elektronische Displays inkl. Fernseher. Nach den Anforderungen des neuen EU-Energielabels gibt es bei Gewerbekühlgeräten noch kein Gerät mit der Energieeffizienzklasse A. Deshalb seid ihr mit B auf der sicheren Seite. 


Ihr steigert die Energieeffizienz, indem ihr die Kühl- und Gefriertemperatur korrekt einstellt: Kühlen: 6–7 °C, Frieren: -18 °C; nur Getränke können auch bei 8 °C gekühlt werden.
Mehr dazu hier.

TIPP

Mit einem Strommessgerät, das ihr euch bei eurem Energieversorger oder bei der Verbraucherzentrale ausleihen könnt, lässt sich herausfinden, wie hoch der Stromverbrauch eurer Kühlgeräte wirklich ist. Messt den Stromverbrauch mindestens über die Dauer eines Tages, an dem ihr das Gerät wie gewohnt nutzt. So erhaltet ihr ein realistisches Bild, wie viel kWh das Gerät im Normalbetrieb verbraucht. Multipliziert diese Zahl mit 365 (Tagen). Das Ergebnis ist dann der ungefähre Jahresstromverbrauch eures Kühlgerätes in kWh.

Mit Küchenwärme heizen

Eure Küchengeräte laufen täglich auf Hochtouren und erzeugen dabei wertvolle Abwärme, die sich vielseitig nutzen lässt. Fließt sie in die Gebäudeheizung, kann die Heizkostenrechnung deutlich geringer ausfallen. Alternativ könnt ihr die Wärmeenergie auch ins Wärmenetz einspeisen lassen und so Einkünfte erwirtschaften.

Wendet euch mit euren Fragen an eine Energieberatung. Infos zur Förderfähigkeit von Optimierungsprozessen in diesem Bereich findet ihr hier.

Der energetische Küchenkreislauf

Es werde Licht
Auch bei der Beleuchtung eurer Gastro lässt sich jede Menge Energie und Geld sparen. LED-Lampen sind für stilversierte Sparfüchse die erste Wahl. Schließlich verbrauchen sie nicht nur deutlich weniger Strom als herkömmliche Glühbirnen und die extrem stromfressenden Halogenlampen und Leuchtstoffröhren. Sie sind auch in vielen unterschiedlichen Varianten, etwa für warmes, kaltes oder buntes Licht, erhältlich.

Tipp: Wie viel ihr beim Einsatz von LED-Leuchtmitteln genau sparen könnt, verrät euch der Stromspar-Rechner. Ihr werdet staunen!

Gas – Es geht auch grün

Heizen mit Köpfchen – The Heat is on

Das Gas für die Heizung ist der größte Kostenfaktor auf dem Energiekonto eurer Gastro. Eine gute Wärmedämmung, eine lückenlose Rohrdämmung, eine ausgezeichnete Belüftung, eine moderne, gut eingestellte Heizungsanlage, moderne Fenster sowie gezieltes Heizen durch Thermostate helfen euch, Energie und damit bares Geld zu sparen.

So könnt ihr vorgehen:

  • Hydraulischer Abgleich
    Wenn eure Heizkörper nicht richtig warm werden oder gluckern, ist die Heizungsanlage möglicherweise nicht optimal eingestellt. Der von einem Fachbetrieb durchgeführte sogenannte hydraulische Abgleich kann helfen sicherzustellen, dass sich die Wärme gleichmäßig in den Räumlichkeiten verteilt. Energieeinsparpotenzial: zwischen 10 und 15 Prozent.

    Mit einem Wärmecheck könnt ihr herausfinden, ob ein hydraulischer Abgleich notwendig ist.
  • Elektronische Thermostate installieren
    Die Investition in elektronische Thermostate lohnt sich. Mit den smarten Helfern lassen sich nicht nur die Heiztemperaturen, sondern auch die genauen Heizzeiten einstellen.
  • Nach Feierabend Heizung herunterdrehen
    Vergesst nicht, die Heizung herunterzudrehen, wenn der letzte Gast euren Betrieb verlassen hat. Empfehlenswert ist es, die Raumtemperatur nicht unter 16 °C abzusenken. Das entspricht in etwa der Thermostatstufe 1.

    Auf das Heizen nach Feierabend komplett zu verzichten, um Geld zu sparen, ist nicht ratsam, da die Innenwände zu stark abkühlen und das Schimmelrisiko steigt.
  • Heizung entlüften
    Sollte sich Luft im Heizsystem befinden, werden die Heizkörper nicht vollständig warm. Entlüftet eure Heizkörper mit einem Heizkörper-Entlüftungsschlüssel.
  • Keine Möbel und Vorhänge vor die Heizkörper
    Große Möbelstücke und Vorhänge vor den Heizkörpern fangen die Wärme auf und verhindern, dass sie sich vollständig ausbreiten kann.

Heizpilze – Ohne Gas geht’s auch

Induktion – It´s gettin hot in here!